Woher weiß die Feuerwehr, wo es brennt?
Heute wird die Feuerwehr meist computergestützt alarmiert. Bis hierhin war aber ein weiter Weg zu beschreiten. Dies liegt zum einen in der technischen Entwicklung, aber auch in der Änderung der Lebensstruktur begründet. Vor der Gründung der Feuerwehr waren es meist unausgebildete Bürger, die zur Brandbekämpfung herangezogen wurden.
Da es aber auch keine Fahrzeuge wie heute gab, musste das Wasser mit Menschenketten vom Brandweiher am Bur herangeschafft werden. Im Brandfalle galt es also, so viele Bürger wie möglich, so schnell wie möglich über den Brand zu informieren. Das schnellste Kommunikationsmittel war damals der Schall, also wurde auf altbekanntes zurückgegriffen. Man nutzte eigene Glocken zur Alarmierung. An der Tonlage der Glocke konnte erkannt werden, welche Glocke läutete. War es dann die Rathausglocke, so war ein kleineres Feuer in Münstermaifeld, wurde jedoch die Sturmglocke der Stiftskirche geläutet, so war es meist ein Großfeuer.
Hieran änderte auch die Gründung der Feuerwehr nichts. So wurde wie schon seit vor 1520 per Glockengeläut ein Brand verkündet. Einzige Änderung seit Einführung der Feuerwehr war, dass nicht "normale" Bürger den Brand selbst löschten, sondern jetzt ausgebildete Feuerwehrleute direkt am Brandherd arbeiteten.
Dieses Vorgehen änderte sich erst mit dem Bau des Wassernetzes in Münstermaifeld. Es wurden fast keine Bürger zum Bilden der "Eimerkette" benötigt. Das Wasser kam ja direkt aus der "Strasse". Jedoch konnte, da die Elektrifizierung noch nicht so weit vorangeschritten war, auf eine Alarmierung mit Glockengeläut nicht verzichtet werden. Erst 1925 wurde die erste Alarmsirene angeschafft und auf dem Rathaus montiert. Jetzt konnte per Knopfdruck Alarm gegeben werden. Da der überwiegende Teil der Bevölkerung auch in Münstermaifeld arbeitete, war eine Alarmierung über Sirene sehr effektiv. Durch die Anzahl des Aufheulens konnte dann auch bald eine Differenzierung des Alarms herausgearbeitet werden. Einmaliges Aufheulen bedeutete einen kleineren Brand in Münstermaifeld, dreimaliges Aufheulen signalisierte ein großes Feuer oder aber ein Feuer außerhalb von Münstermaifeld in einem der Orts- und Stadtteile.
Mit Einführung der Transistortechnik wurde auch die Alarmierung revolutioniert. Waren Funkgeräte früher meist so groß wie ein Aktenkoffer, konnten nach der Entwicklung der ersten Transistoren bereits Funkmeldeempfänger in der Größe einer Zigarettenschachtel realisiert werden. Kombiniert mit einer Toncodierung war es möglich, Alarmschleifen auszuwerten, und Alarme an einzelne Geräte wie auch Gerätegruppen auszugeben. Dieses System, welches seit mehr als 30 Jahren auch in Münstermaifeld genutzt wird, sollte eigentlich bis zur Weltmeisterschaft 2006 durch ein neues System ersetzt werden; diese Vision konnte aber bisher nur in Ballungszentren und an WM-Standorten umgesetzt werden.